Bildgewaltige Inszenierung auf Arte

Bochum.
Hier fand im letzten Jahr die Uraufführung des neu realisierten Musiktheaters „Evolution“ im Rahmen der Ruhrtriennale statt. Kornél Mundruczós orientierte sich an dem berühmten Requiem von György Ligetis aus dem Jahr 1965, indem er es mit neuen Texten und neuer musikalischer Untermalung in Szene setzt. Daraus entstand eine dreiteilige Auseinandersetzung mit dem Thema Holocaust in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In seiner bewegenden Inszenierung begleitet der Film- und Theaterregisseur eine ungarisch-jüdische Familie über drei Generationen hinweg. Symbolisch für die drei Zeitebenen stehen die Spielorte des Musiktheaters: Eine Gaskammer, eine ungarische Wohnküche und ein Chat in Berlin. So wird eine emotionale Bildgewalt geschaffen, die bis in den alltäglichen Antisemitismus der heutigen Zeit eindringt.
 
Unter der Leitung von Steven Sloane, dem lettischen Staatschor und den Solistinnen Yerre Suh und Virpi Räisäne, entstand die musikalische Inszenierung des Stücks. Schauspielerische Leistungen sind von Kata Wéber, Lili Monori und Annamária Láng sowie von der freien Theatergruppe Proton Theater zu sehen. „Evolution“ ist das zweite Stück von Mundruczós, welches er für die Ruhrtriennale kreiert hat. In diesem Jahr sollte ein drittes gezeigt werden.
 
Zu sehen ist „Evolution“ in der Nacht vom 16./17. August 2020 um 23:50 Uhr auf Arte. Danach ist das Stück noch bis zum 13. November 2020 bei ARTE Concert verfügbar.

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