Zukunftsprojekte im Revier

Die Stadt am nordöstlichen Rand des Ruhrgebiet kann auf spannende Projekte verweisen. Im August luden Vertreter der Stadt, darunter Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, und Planungsdezernent Ludger Wilde zur Rundfahrt an fünf Standorte ein, an denen Zukunftsgeschichte schreiben wird. Im Fokus standen Hafenquartier, Westfalenhütte, Wetsfalenhalle, Wohnquartier Luisenglück und Phoenix West.

Von Duisburg bis Dortmund und von Essen bis Herne – im Ruhrgebiet ist vieles in Bewegung. Elf Großstädte, viere Kreis, zusammen 53 Kommunen arbeiten daran, sich für die Zukunft aufzustellen. Eines der Großprojekte der Region ist die Internationale Gartenausstellung IGA, die 2027 im Ruhrgebiet stattfinden wird. Derzeit sind internationale Planer*innen in vier Wettbewerben aufgerufen, innovative Ideen für den Grundpfeiler der dezentralen IGA – die Zukunftsgärten mit Blumenschauen in Dortmund, Duisburg und Gelsenkirchen sowie die Zukunftsgärten mit Sonderausstellung in Bergkamen / Lünen und „Emscherland“ im Kreis Recklinghausen – zu entwickeln. Beispiele gewerblicher Investitionen und Wohnungsbauprojekte stellt das Rhein-Ruhr Magazin auszugsweise vor.

Dortmund zeigt große Vielfalt

Das alte Schalthaus wird im Haus-in-Haus-Prinzip umgebaut. Entstehen sollen Wirkungsstätten für Kopf- und Handarbeiter. Foto: RRM

Die Stadt am nordöstlichen Rand des Ruhrgebiet kann auf spannende Projekte verweisen. Im August luden Vertreter der Stadt, darunter Thomas Westphal, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, und Planungsdezernent Ludger Wilde zur Rundfahrt an fünf Standorte ein, an denen Zukunftsgeschichte schreiben wird. Im Fokus standen Hafenquartier, Westfalenhütte, Wetsfalenhalle, Wohnquartier Luisenglück und Phoenix West.

Phoenix West
Auf Phoenix West, einem gefragten Areal, hat sich bereits viel getan. Der Technologiepark ist ein begehrter Standort, der innovative Projekte wie beispielsweise das der World of Walas-Untrenehmensgruppe anzieht, die  hier innerhalb von drei Jahren ein Weltinnovationszentrum rund um den alten Hochofen entstehen lassen wollen. Aktuell soll das alte Schalthaus nach einem Haus-in-Haus-Prinzip aufgeteilt werden. Es wird als Wirkungsstätte für Hand- und Kopfarbeiter fungieren, die in kleinen Büros und Werkstätten unterschiedliche Geschäftsfelder aus Handwerk, der ITBranche oder der Agrarwirtschaft vereinen. Walas-Chef Gerben van Straaten, der 2018 den Hochofen und die große Schalthaushalle erworben hat, ist zuversichtlich, ein Innovationszentrum von internationaler Strahlkraft installieren zu können: „Es sind schon einige Zusagen da, aus Spanien, Frankreich, Belgien, Holland und Dänemark. Diese Unternehmen werden zusammenarbeiten mit lokalen Innovatoren und der TU Dortmund.“

„Projektfamilien“ im Bochumer Osten

Mit gleich drei großen Stadtentwicklungsprojekten sorgt die Stadt Bochum dafür, dass im Bochumer Osten neue Qualitäten für Arbeit, Wohnen und Freiräume und somit zukunftsfähige Stadtteilstrukturen für die Bevölkerung entstehen. Direkt nebeneinanderliegend befinden sich die Wohnbaufläche Ostpark, die Stadterneuerung im Stadtteil Laer und die Flächenentwicklung Mark 51°7.

Drei Areale mit unterschiedlichen Funktionen
Auf Mark 51°7 entsteht derzeit ein neues, modernes Gewerbe-, Industrie- und Technologiegebiet. Die Flächeneigentümerin Bochum Perspektive 2022 geht von derzeit 6.000 neuen Arbeitsplätzen aus, die dort entstehen werden. Neben den Arbeitsplätzen sind umfangreiche Grünflächen geplant, von denen auch die Bewohner der umliegenden Stadtteile wie das Nahversorgungszentrum in Laer profitieren werden. Die ehemalige Opelbahntrasse soll zu einem Fuß- und Radweg ausgebaut werden. Im Ostpark, derzeit Bochums größtem Wohnbauprojekt, sind urbane Wohnquartiere im Grünen mit einem 2,2 Kilometer langen Wasserlauf geplant.

Die integrierte Stadtentwicklung in Bochum stimmt bei den Planungen Projektgebiete miteinander und aufeinander ab. Foto: Stadt Bochum

Das neue Herz in Duisburgs Altstadt

(V. l. n. r.): Francesco Mannarino (Stadtteil ), Ralf Meurer (Geschäftsführer GFW), Andree Haak (Geschäftsführer GFW) und Barnd-Klaas Gesterkamp (Architekt und Inhaber der Gesterkamp Immobilien Marketing Düsseldorf) bei der Vorstellung des Projekts Kubikk in der Münzstraße. Foto: Uwe Köppen für GFW Duisburg

Lange lag die ehemalige C & A-Immobilie in der Duisburger Altstadt im Dornröschenschlaf. Nun wird Bernd-Claas Gesterkamp, Architekt und Inhaber der Gesterkamp Immobilien Marketing Düsseldorf und zugleich Sprecher des Eigentümers, der Immobilie aus den 80er Jahren mit einem Investitionsvolumen von 12 bis 15 Mio. Euro neues Leben einhauchen. „Kubikk“ so die Bezeichnung des Projekts, soll zum neuen Herzen der Altstadt avancieren. Der monolithische Charakter des  80er Jahre-Gebäudes wird auch nach dem Umbau sichtbar sein. Wo einst Rolltreppen die Stockwerke verbanden, ist ein Innenhof mit viel Tageslicht geplant. Die fünf Geschosse bieten Platz für reichlich Vielfalt. Während im Erdgeschoss, der Lebensader des Gebäudes, ein Mix aus Cafés, Bistros und „sonstig einladender, qualitativ überzeugender Gastronomie“ Einzug halten könnte, sind das erste, zweite und dritte Obergeschoss – aufgrund vorhandener Raumtiefen und hoher Decken – prädestiniert für zeitgemäßes Arbeiten, Co-Working oder Aktivitäten von „Telefon-Laboren“, so genannter „Full-Service-Center“. Im vierten Obergeschoss ist mit Blick auf die Duisburger Skyline, umgeben von viel Licht und Luft, die Dachterrasse ein idealer Ort für Event-Betreiber, die Veranstaltungen unter freiem Himmel schätzen. „In Zeiten der Pandemie mag es in manchen Ohren befremdlich klingen, solche Ideen zu äußern, aber wir denken langfristig, so dass wir jetzt die Weichen stellen wollen und müssen für alles das, was nach Corona kommen wird“, erklärt der Eigentümervertreter.

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