Drei Fragen an: Chefarzt Dr. Steffen

Krampfadern – das betrifft doch eigentlich vor allem Ältere?

Defekte Venen sind keine Frage des Alters, es gibt sie auch bei jungen Erwachsenen, ja sogar bei Teenagern. Krampfadern sind so häufig, dass man sie als Volkskrankheit be­ zeichnen kann. Studien zufolge haben neun von zehn Erwachsenen veränderte Venen. Je eher ein Venenleiden erkannt wird, desto einfacher ist die Behandlung.

In Zeiten von COVID-19 verschieben viele Menschen Arztbesuche. Ist das beim Verdacht auf eine defekte Vene möglich?

Wir beobachten seit einigen Monaten, dass sich vermehrt Menschen mit akuten Venen­ problemen bei uns melden. Also zum Bei­spiel mit einer Venenentzündung oder mit einer Thrombose. Ein Verdacht auf eine de­fekte Vene sollte zeitnah abgeklärt werden, damit diese oder weitere Folgeerkrankungen gar nicht erst entstehen.
Selbstverständlich haben wir zusätzliche Hygienemaßnahmen in unseren Alltag im
Venenzentrum integriert, zum Beispiel sind mehrere Luftreiniger im Einsatz. Weil wir eine Fachklinik sind, werden bei uns grund­sätzlich keine Patienten mit akuten Infekten behandelt. Natürlich gilt auch bei uns: Wer Erkältungssymptome hat, soll anrufen statt vorbeizukommen.

Warum ist der Winter eine gute Zeit für einen Venencheck?

Aufgrund der kühleren Temperaturen gehen Venenbeschwerden im Herbst und Winter erfahrungsgemäß zwar leicht zurück. Doch die Ursache, die defekte Vene, verschwindet von alleine nicht wieder. Ein Venencheck ist wichtig, um einen Venendefekt auszuschlie­ßen – oder um nach einer ausführlichen Untersuchung die passende Behandlungs­ methode auszuwählen. Mit gesunden, schö­ nen Beinen kann der nächste Sommer besser genossen werden.

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