Visionäre Unternehmer mit Plan

Im Autohaus Diether arbeitet die nächste Generation bereits am Erfolg mit
 
Oftmals stehen Familienunternehmen vor der Frage, wer den Betrieb einmal weiterführen wird. Im Autohaus Diether in Essen Leithe stellt man sich dieser Herausforderung früh, um die Weichen im Familienunternehmen rechtzeitig zu stellen. Neben den beiden Geschäftsführern Thomas und Markus Diether, die den Kfz-Servicebetrieb ihrerseits von den Eltern übernommen hatten, arbeiten auch die Töchter von Thomas Diether schon seit einigen Jahren im Unternehmen mit. Doch wollen sie diesen auch in den nächsten Jahrzehnten verantwortlich weiterführen?
 
Ein Ja zur Zukunft
Julia Diether-Erhart und Annika Diether haben diese Frage für sich mit „ja“ beantwortet und damit den Startschuss für einen Prozess gegeben, den Thomas Diether mit dem Arbeitstitel „Agenda 2030“ bezeichnet. In diesem Zeitraum soll die Betriebsübergabe peu à peu vonstatten gehen und immer mehr Verantwortung in die Hände der Nachfolgegeneration gelegt werden. Ein Glücksfall, wie Hendrik Angerstein und Anton Rokas von ad-visio bemerken, die diese Phase als Unternehmensberater und Coaches begleiten. „Man erlebt es äußerst selten, dass Übergabeprozesse so frühzeitig angegangen werden, ohne dass zeitlicher Druck entsteht alle Facetten aus dem jeweiligen Blickwinkel der Beteiligten beleuchtet werden können“, loben sie.

Externe Beratung
Der Betriebswirt und Organisationsberater Hendrik Angerstein ist zertifizierter Serviceleiter bei Volkswagen, sein Partner Anton Raks kann auf über zwei Jahrzehnte Führungserfahrung im Sales und After Sales Bereich zurückgreifen und unterstützt Autohäuser seit vielen Jahren als Coach, Trainer und Berater. Beide sind für den VW-Servicepartner Autohaus Diether daher keine Unbekannten. „Es war uns allen wichtig, externe Berater hinzuzuziehen, die den Blick von außen mitbringen, denen wir vertrauen können und die die Prozesse in unserem Unternehmens verstehen und die zukünftigen Herausforderungen unserer Branche kennen “, erläutert Thomas Diether. Denn eines ist allen klar: Das Autohaus der Zukunft wird ein anderes sein, als das, wie es sich aktuell darstellt. Die Autoindustrie ist im Wandel: die zunehmende Vernetzung verwandelt Autos mehr und mehr in Computer, Elektroautos brauchen weniger Wartung und verändern die Arbeitsplätze in den Werkstätten, die Kundenerwartungen werden sich rapide verändern, um nur ein paar Beispiele anzuführen.

Zu ihren längeren Meetings treffen sich die Unternehmensberater und das Führungsteam des Autohaus Diether gerne auf „neutralem“ Boden. Im Tagungsbereich von Mintrops Land Hotel haben sie ideale Bedingungen vorgefunden, um jenseits des Tagesgeschäfts produktiv an der Zukunft zu arbeiten. Foto: Anne Breilmann

Kompetenz und Engagement
Die 27-jährige Julia Diether-Erhart bringt als Betriebswirtin das Rüstzeug für den kaufmännischen Bereich mit. Ihre Schwester Annika ist mit 24 Jahren bereits Kfz-Meisterin mit Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik. Beide haben den Ausbilderschein und sind für die Auszubildenden im rund 60-köpfigen Team zuständig. In Führungspositionen hineinzuwachsen, ist ihnen bereits vertraut. Auch wissen sie, dass mit Beendigung des Arbeitstages die Verantwortung noch lange nicht Feierabend macht. Um breit aufgestellt zu sein und allen Anforderungen gerecht werden zu können, wurde der langjährige Mitarbeiter Marc Hornkamp mit in die Führungsriege aufgenommen. Der Kfz-Meister ist ein „Eigengewächs“ des Autohauses, hat seine Ausbildung dort absolviert und sich Schritt für Schritt neue Positionen erobert. „Es ist toll, dass ich mich nun noch stärker einbringen und die Zukunft verantwortlich aktiv mitgestalten kann“, freut sich Marc Hornkamp. 
 
Analysieren und entwickeln
Das Ziel zwar klar vor Augen, ist dennoch erst einmal Basisarbeit gefragt. Wo stehe ich derzeit im Unternehmen, welches sind meine Stärken und Schwächen, welchen Führungsstil stelle ich mir vor, welche Aufgaben möchte ich übernehmen und in welchem Umfang möchte ich mich einbringen? Das Erkennen der eigenen Potentiale, Selbstreflexion sowie das Hineinwachsen in eine neue Position sind ebenso Themen wie andererseits das Loslassen von Verantwortung und Aufgabengebieten und das Vertrauen in die nachfolgende Generation. „Angesichts der schwierigen Zeiten mit Herausforderungen wie Corona ist es mir schwer gefallen, im Sommer Urlaub zu machen“, gesteht Thomas Diether, der währenddessen gedanklich nicht gänzlich abschalten konnte, und ergänzt, „nach meiner Rückkehr war ich überrascht, wie gut alles gelaufen ist, dass Entscheidungen gemeinsam getroffen und durchgeführt wurden.“ Es sind kleine Schritte wie diese, die auf dem langen Weg zur Übergabe so wichtig sind, damit alle in ihre neue Rollen hineinwachsen können. „Wir haben es bei Familie Diether glücklicherweise mit Unternehmern zu tun, die visionär denken und einen Plan haben. Bei den meisten  mittelständischen Unternehmen geht dies im operativen Tagesgeschäft unter“, wissen Hendrik Angerstein und Anton Rokas. Das Autohaus kennen sie schon seit Jahren und sind beeindruckt davon, dass die Inhaber Ideengeber sind, eine Eigenmarke kreiert haben, ein eigenes Leitbild eingeführt haben und dieses mit Leben füllen, sich bei hoher Wettbewerbssituation erfolgreich am Markt behaupten und dabei nie den Menschen aus dem Auge verlieren. „Die Zahlen sind nur das Ergebnis“, weiß Thomas Diether, „stark sind wir nur im Team, wenn wir engagiert, menschlich und zuverlässig zusammenarbeiten.“ Seine Töchter Julia und Annika müssen dies nicht erst lernen, sie haben diese Haltung bereits von klein auf verinnerlicht.
 
Weitere Informationen: www.autohaus-diether.de

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