Reallabor für digitale Stadtentwicklung: digitale Grundwasser-Messung in Gelsenkirchen

Gelsenkirchen. Im ARENA PARK wird aktuell im Open Innovation Lab (OIL) ein digitales Messverfahren des Grundwassers erprobt. Dazu werden zwei Grundwasser-Datenlogger in ca. drei Meter Tiefe verbaut. Diese sollen dann wichtige Daten zur Entwicklung des Grundwasserspiegels liefern. Zusätzlich könnte dadurch langfristig auch das Genehmigungsverfahren von Brunnenbohrungen gestützt werden.

Das ganze Projekt basiert auf der Annahme, dass sich in den kommenden mit dem Klimawandel auch der Grundwasserspiegel verändern wird. Durch die digitalen Messungen soll das zukünftig besser nachvollziehbar und planbarer werden. Neben dem OIL werden ebenfalls Wetterstationen installiert, die wichtige Daten zu Lufttemperatur, Niederschlag oder Wind aufzeichnen und mit in die digitale Messung einfließen können.

Matthias Gersdorf vom Referat Umwelt der Stadt Gelsenkirchen erhofft sich zukünftig in der Lage zu sein, verlässliche und belastbare Aussagen über die kontinuierliche Entwicklung des Grundwassers abgeben zu können. „Wir wollen unsere derzeit noch analogen Messverfahren in den Stadtteilen zunehmend digitalisieren und erhoffen uns mittels der Digitalisierung, Entscheidungen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt verständlicher und schneller begründen zu können,“ erklärt er.

Im OIL werden aktuell auch noch weitere Technologien und erprobt, um die Digitalisierung der Stadtentwicklung weiter voranzutreiben. Neben dem Einsatz von Datenloggern sollen auch beispielsweise Smart City Lösungen für Klimamessung, Lärmentwicklung und Crowd-Monitoring von Fußgängerinnen und Fußgängern sowie Radfahrenden erprobt werden. „Das OIL ist auf dem besten Wege, das digitale und zukunftsorientierte Herz unserer Stadt zu werden. Es ist als Experimentierfeld für die digitale Stadtentwicklung Gelsenkirchens konzipiert“, sagt Manfred vom Sondern, Chief Digital Officer Stabsstelle „Vernetzte Stadt“ und ergänzt: „Es bietet neben dem Mehrwert für die Stadtplanung und Entwicklung wichtiger Mobilitätskonzepte ebenfalls perfekte Bedingungen für Start-ups aus Wirtschaft und Wissenschaft, die über die Stadtgrenzen hinaus eigene Use Cases unter realen Bedingungen erproben wollen.“ Auch weitere Anwendungsfälle im OIL befinden sich derzeit in der Planung. Die Stadt Gelsenkirchen ist eine von fünf digitalen Modellregionen in NRW, eine von vier deutschen Städten bei der Intelligent Cities Challenge der Europäischen Kommission und ist beim Smart-City-Call des Bundesinnenministeriums als eine der 32 Modellstädte gekürt worden. Weitere Infos unter www.gelsenkirchen.de/oil.

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