„Ensemble Ruhr“ mit coronakonformer, begehbarer Musikinstallation über die Folgen der Pandemie

Das Essener Kammerorchester „Ensemble Ruhr“ hat eine coronakonforme Bühne entwickelt – und verspricht ein „völlig neuartiges Konzerterlebnis“. Die Premiere von „Sehnsucht und Ahnung“ mit Musik von Franz Schubert im Maschinenhaus Essen ist am 26. November. 

Mit einer völlig neuartigen Bühnenkonstruktion will das Ensemble Ruhr auf die Folgen der Pandemie auf Kulturschaffende aufmerksam machen. In einer extra für das Projekt „Sehnsucht und Ahnung“ entwickelten runden und inszenierten Bühne kommt das Publikum den Musiker:innen eingebettet in Schuberts „Der Tod und das Mädchen“ trotz Abstandsregelung außergewöhnlich nah.

Die Bühne ähnelt einer in sechs Stücke geteilten Torte. Die Musiker:innen des professionellen Kammerorchesters spielen mit dem vorgeschriebenen Sicherheitsabstand verteilt auf diese Tortenstücke, die durch Wände voneinander getrennt sind. Das Publikum kann die so entstehenden, nach oben offenen Räume nacheinander und ebenfalls mit Sicherheitsabstand betreten. Alle Räume sind unterschiedlich gestaltet und stehen jeweils für einen Gefühlszustand. „Wir haben mit dieser Bühne eine Möglichkeit geschaffen, mit Sicherheitsabstand und trotzdem unmittelbar, ein völlig neuartiges Konzerterlebnis zu bieten“, sagen die künstlerischen Leiterinnen des Ensemble Ruhr, Anna Betzl-Reitmeier und Antje Weltzer-Pauls.

Seit Oktober letzten Jahres arbeiteten sie mit Regisseurin Katrin Sedlbauer und Szenografin Kristina Schmidt an dem Projekt mit dem Titel „Sehnsucht und Ahnung“. Pandemiebedingt verschoben und unterbrochen, findet nun endlich die Premiere am Freitag, den 26. November mit Franz Schuberts Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ in der Kammerorchesterfassung von Gustav Mahler im Maschinenhaus Essen statt. Weitere Aufführungen sind für den 27.und 28. November, ebenfalls im Maschinenhaus Essen geplant. Das Ensemble hat mit Absicht ein so dramatisches, emotionales Werk gewählt, das im Verlauf der Aufführung ziemlich „auseinandergenommen“ wird: Die Ensemblemitglieder spielen mit einzelnen Fragmenten der Komposition, teilweise setzen sie auf kreative Improvisation.

Mit dem Projekt „Sehnsucht und Ahnung“ verarbeiten die Musiker:innen ihre Situation in der Corona-Krise und lassen das Publikum die tröstende Kraft der Musik erfahren. „Wir sind gespannt, wie unser Publikum auf dieses ungewohnte, distanzierte und zugleich nahe und intensive Klassikerlebnis reagiert“, sagen Anna Betzl-Reitmeier und Antje Weltzer-Pauls. Für dieses Projekt wurde das Ensemble Ruhr für eine Residenz im Maschinenhaus Essen ausgewählt.

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