NRW-Stiftung fördert Einrichtung der „Route Mittelalter Ruhr“

Das Ruhrgebiet verfügt über eine Vielzahl kulturgeschichtlich wertvoller Zeugnisse aus dem Mittelalter. Um herausragende Orte, Baudenkmäler und Objekte sichtbar und erlebbar zu machen, etabliert der Rheinische Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz (RVDL) gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung sowie dem Lehrstuhl für Geschichte und Theorie der Architektur an der Technischen Universität Dortmund die „Route Mittelalter Ruhr“. Für dieses Vorhaben stellt die NRW-Stiftung dem RVDL bis zu 70.000 Euro zur Verfügung. Bei einem Besuch in der Schatzkammer St. Ludgerus Essen-Werden überreichte Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, Vizepräsidentin der NRW-Stiftung, am 8. April 2022 die Förderurkunde an den Vereinsvorsitzenden Tobias Flessenkemper.

Entlang der Strecke des historischen Hellweges von Duisburg über Essen und Dortmund ostwärts sollen zunächst 100 Informationstafeln an mittelalterlichen Bauwerken angebracht werden. Über einen QR-Code werden Informationen mittels Website und Audioguide digital abrufbar sein. Gehostet wird der digitale Teil des Projekts beim Baukunstarchiv NRW.

„Mit der geplanten Themenroute werden die Geschichte und der kulturelle Reichtum des Ruhrgebiets ansprechend und zeitgemäß vermittelt. Das Konzept überzeugt durch das Engagement und die große fachliche Expertise der beteiligten Projektpartner“, begründet Barbara Schock-Werner die Förderzusage der NRW-Stiftung.

Tobias Flessenkemper fügt hinzu: „Dank des Projekts ‚Route Mittelalter Ruhr‘ werden Denkmäler und Geschichte sichtbar gemacht, die allzu oft im Schatten lagen. Der Rheinische Verein für Landschaftspflege und Denkmalschutz wird das Interesse am europäischen Erbe des Mittelalters an der Ruhr unterstützen und durch bürgerschaftliches Engagement die Begeisterung für diese Zeugnisse verbreiten. Die Denkmäler des Mittelalters an der Ruhr dürfen nicht weiter im Abseits stehen.“

„Die ‚Route Mittelalter Ruhr‘ bringt eine Geschichtsschicht ins öffentliche Bewusstsein, die eine Erweiterung des Selbstverständnisses der Region und neue Perspektiven der Entwicklung der Metropole Ruhr ermöglicht“, betont Prof. Dr. Wolfgang Sonne, TU Dortmund und Baukunstarchiv NRW.

„Die Kulturlandschaft Ruhrgebiet ist von einer breiten und teilweise herausragenden Überlieferung, die bis in das frühe Mittelalter zurückreicht, geprägt. Ich finde es wunderbar – und auch dringend an der Zeit! -, dass die ‚Route Mittelalter Ruhr‘ darüber nicht nur informieren, sondern auch Teilhabe an diesen bedeutenden europäischen Orten, Monumenten und Schätzen eröffnen wird“, ergänzt Prof. Dr. Barbara Welzel, TU Dortmund.

Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung hat seit ihrer Gründung 1986 rund 3.500 gemeinnützige Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt 296 Millionen Euro gefördert. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins und Spenden.

Foto: Mareen Meyer, v.l.n.r.: Prof. Dr. Wolfgang Sonne (Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte und Theorie der Architektur an der TU Dortmund), Prof. Dr. Barbara Schock-Werner (Vizepräsidentin NRW-Stiftung), Tobias Flessenkemper (Vorsitzender, Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz e.V., Köln), Prof. Dr. Barbara Welzel (Inhaberin des Lehrstuhls für Kunstgeschichte und Kulturelle Bildung an der TU Dortmund), Ulrich und Brita Reuter (ehrenamtliche Regionalbotschafter der NRW-Stiftung für die Stadt Essen), Christian Breuer (stellvertretender Vorsitzender des Regionalverbands Ruhr-West des Rheinischen Vereins)

nicht kopierbar!