Ausstellung IRRLÄUFER in Düsseldorf

Sieben Künstler*innen, ehemals Beuys-Schüler*innen der Kunstakademie Düsseldorf – Michael Beckers, Brigitte Dümling, Stefan Kaiser, Sigrid Redhardt, Emil Schult, Ingrid Schreiber-Schatz, Juliane Talkenberg – zeigen ihre vierte gemeinsame Ausstellung. In den Arbeiten dieser Ausstellung kehrt die Gruppe zum gemeinsamen Ausgangspunkt und der Grundlage künstlerischen Schaffens, der Zeichnung, zurück und präsentiert eine Vielfalt künstlerischer Handschriften und damit verbundener „Eigen-Arten“. Wir sehen Außen- und Innenwelten, Gehendes und Kommendes, schemenhaft-flüchtig, gestochen- scharf, rätselhaft-angedeutet, abgründig-finster, strahlend-hell.

In der Kassenhalle werden digitale Drucke im Großformat auf Stellwänden und Fahnen gezeigt. Im Off-Space erwartet den Betrachter ein aus Bildern und Objekten gemischter Spiel-Raum, einer „Wunderkammer“ vergleichbar.

Mit dem Ausstellungstitel Irrläufer, ein Begriff, der im Allgemeinen für fehlgeleitete Ob- jekte, insbesondere Schriftstücke verwendet wird, verstehen sich die sieben Künstler*in- nen als auf Seitenwege Geratene oder bewusst auf Irrwegen Wandelnde, – in dieser Welt sicher ein spannender Ansatz, vielleicht ein durchaus vernünftiger. In diesem Sinne wird die Ausstellung nicht von einen Katalog, sondern von einer illustrierten Zeitung begleitet.

Der Beginn der künstlerischen Zusammenarbeit liegt im Jahr 2021. Als dem 100. Ge- burtstag ihres Lehrers gedacht wurde, begann die Gruppe mit der Planung einer ersten gemeinsamen Ausstellung mit damals noch 9 Teilnehmer*innen. Das war im Seewerk in Moers, einem großen Kunstgelände, das auch eine Gedenkstätte für Anatol, einen Meis- terschüler von Beuys, beherbergt.

Wie aus der damaligen Einladung und dem Katalog hervorgeht, umfasste die Ausstel- lung von 2022 mit dem Titel Spurensuche eine Vielfalt unterschiedlicher Werke, die sowohl auf der Kulturinsel im Stadtpark mit drei Großobjekten wie auch im Seewerk gezeigt wurden. Frühe Arbeiten und fotografische Dokumente aus der Kunstakademie der 70-er Jahre dienten zusätzlich der zeitlichen und künstlerischen Einordnung. Erweitert wurde die Ausstellung durch einen Aktionstag mit Lesungen, Performances und einer Podiumsdiskussion. Das öffentliche Fachinteresse an der Ausstellung war im Umfeld geweckt und führte im gleichen Jahr zu nachfolgenden Ausstellungen der Gruppe in der Galerie im Park in Viersen und im Kunstraum Ross 31 in Düsseldorf.

Die nun kommende Ausstellung gibt der Diversität von Stilen und Ideen erneut Raum. Die Arbeiten aus sieben fünfzigjährigen Schaffensperioden können auch als Grundlage für die Sehweisen der Jetztzeit aufgefasst werden.

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