Kunstpalast Düsseldorf stellt Programm 2023 vor

Der Kunstpalast in Düsseldorf hat auch im kommenden Jahr viele Highlights im Programm. Hier gibt es einen Überblick. 

Mehr Licht. Die Befreiung der Natur Kuratiert von Florian Illies 8. Februar bis 7. Mai 2023

Wolken, Wellen, Wind und Licht – ab 1820 wurde das Flüchtige der Natur von den Maler*innen in der neuen Technik der Ölstudie erfasst. Die wichtigsten Künstler*innen der Düsseldorfer Malerschule aber auch Caspar David Friedrich und Camille Corot nutzten schnell trocknende Farben, um ihr Naturerlebnis direkt vor dem Objekt umzusetzen. Erstmals widmet sich in Deutschland eine Ausstellung der Ölstudie als einer der größten formalen Revolutionen in der Kunst des 19. Jahr- hunderts. Mit zahlreichen noch nie öffentlich gezeigten Werken aus musealen und privaten europäischen Sammlungen präsentiert die Schau den wertschätzenden Blick von Künstler*innen auf die Natur im Zeitalter der Romantik.

Außergewöhnlich ist, dass die Ölstudien von den Künstler*innen nur für den privaten Gebrauch eingesetzt und nie ausgestellt wurden. Erst zweihundert Jahre später werden sie wegen der veränderten Sehgewohnheiten als eigenständige Kunstwerke geschätzt – und zwar oftmals weit mehr als die fertigen Ateliergemälde, auf denen das Renommee der Maler*innen gründete. Doch die Ölstudien waren nicht nur formal revolutionär, sondern auch inhaltlich: Es ging um einen neuen Blick auf die Natur. Plötzlich wurde das Beiläufige bildwürdig, das Spiel von Licht und Schatten, die Bäume am Wegesrand, Gräser im Wind, sprudelnde Bäche. Die Künstler*innen legten mit den Studien einen Motivvorrat an, den sie lebenslang als Inspirationsquelle nutzten. Und genau diese Kraft besitzen sie heute für die Besuchenden/Betrachtenden.

REFIK ANADOL: MACHINE HALLUCINATIONS 22. Februar bis 23. April 2023

Daten und Pixel, Algorithmen und Kalkulationen: Das sind die Elemente, aus denen Refik Anadol seine ästhetischen Datenskulpturen voller überraschender Effekte und fließender Formen kreiert. Anadol ist ein Pionier auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz. Er lotet die Grenzen der Vorstellungskraft aus und verwendet neueste Technologien, um die Wahrnehmung und Erfahrung von Raum und Zeit zu untersuchen. In seinen Arbeiten schafft er immersive Umgebungen und ein hybrides Zusammenspiel von Kunst, Wissenschaft und Technologie. Unsichtbare Daten werden für das menschliche Auge sichtbar und bieten eine neue Erzählung der digitalisierten Welt.

Der Kunstpalast präsentiert Anadols monumentale Datenskulptur „Machine Hallucinations – Satellite Simulations: B“ von 2021. Für diese Arbeit wurden über zwei Millionen Bilder verwendet, die von den Weltraumteleskopen der Internationalen Raumstation (ISS), Hubble und dem Magdalena-Ridge-Observatorium (MRO) erfasst und aufgezeichnet wurden. GAN-Algorithmen verarbeiten diese Bilder und produzieren eine neue Ästhetik. Als GAN (Generative Adversarial Network) bezeichnet man ein Machine-Learning-Modell, das selbstständig in der Lage ist, neue Daten zu generieren, weil zwei künstliche neuronale Netzwerke miteinander konkurrieren und voneinander lernen können.

Carl Robert Kummer Abendstimmung an der Elbe, o. J. Öl auf Leinwand auf Karton, 19 x 31,5 cm Privatsammlung

DIE KLEINE 29. April bis 21. Mai 2023 Ausstellungsort: NRW-Forum

DIE KLEINE ist die Abschlussausstellung des Kunstwettbewerbs für Düsseldorfer Grundschulen, der zum vierten Mal vom Kunstpalast ausgeschrieben wird. Von Januar bis April 2023 wird von jeder teilnehmenden Klasse ein gemeinsames Kunstwerk gestaltet. Dieses Jahr lautet das Thema „Von A-Z und 1-10: Die bunte Welt der Buchstaben und Zahlen“. Alle eingereichten Gemeinschaftsarbeiten werden in der Ausstellung im NRW-Forum präsentiert und die Besuchenden können für ihr Lieblingswerk abstimmen. Die Klasse, deren Kunstwerk die meisten Stimmen erhält, gewinnt einen attraktiven Publikumspreis. Zusätzlich wird vom Kunstpalast der „Kunstpreis DIE KLEINE“ durch eine Jury vergeben. DIE KLEINE steht unter der Schirmherrschaft von Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller.

Cornelius Völker 22. August 2023 bis 7. Januar 2024

Cornelius Völker (*1965) wurde von 1989 bis 1995 an der Kunstakademie Düsseldorf ausgebildet. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Völker entwickelte eine kraftvolle und farbintensive figurative Malerei, in der sich Realismus und ein expressiver, pastoser Farbauftrag zu einer eigenständigen Bildsprache formen. In seinen Gemälden erscheinen vertraute Gegenstände in einem neuen Licht. Ebenso virtuos wie humorvoll werden überraschende Facetten freigelegt.

Seit 1992 wurde Cornelius Völkers Werk in über 80 Einzelausstellungen in Galerien, Kunstvereinen und Museen präsentiert. Die Ausstellung im Kunstpalast ist die erste institutionelle Ausstellung in seiner Heimatstadt. Es werden etwa 80 Gemälde aus allen Schaffensperioden gezeigt.

Das gesamte Programm, gibt es auf der Website des Kunstpalasts.

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