Klingende Teppiche und virtuelle Welten im MiR.LAB

Forschungslabor in der Gelsenkirchener Altstadt wurde offiziell eröffnet. 

Wie sieht das Musiktheater der Zukunft aus? Das wird ab sofort in Gelsenkirchen erforscht. Das MiR.LAB ist in der Altstadt (Am Rundhöfchen 6) offiziell an den Start gegangen, das sich als neues Labor zur Erforschung und Transformation von Musiktheater, digital und analog, versteht. Wichtig ist dabei: Das MiR.LAB ist kein geschlossener Raum, sondern kommt zu den Menschen, mitten rein ins urbane Leben, um an der Zukunft des Musiktheaters zu forschen.

Beim „Pre-Opening“ am Freitag, 9. Februar 2024, erhielten zunächst geladene Gäste einen ersten Einblick in die Forschungsfelder und technischen Möglichkeiten. Auch Oberbürgermeisterin Karin Welge, die das MiR.LAB an diesem Abend offiziell eröffnete, ließ es sich natürlich auch nicht nehmen, die einzelnen Forschungsstationen selber auszuprobieren. „Wir erleben mit diesem neuen Ort von heute an eine mehrfache Öffnung – und dürfen daran fleißig mitwirken. Das eine ist der Schritt einer etablierten Institution rein in die Stadt, hin zu Menschen. Das ist die direkte Ansprache und der Austausch mit dem Publikum, das sind die Gespräche, die so von der Bühne ins Parkett nicht zu führen sind – die aber wichtig sind! Das zweite ist der Schritt hin zur neuen die Realität unseres Zusammenlebens, unserer Weltwahrnehmung und unseres emotionalen Lebens – und all‘ das ist heute zu einem erheblichen Teil digital vermittelt, diese Möglichkeiten gilt es zu erforschen. Ich jedenfalls freue mich sehr über diese Offenheit und bin sehr gespannt, was einmal am Ende des Prozesses herauskommen wird“, betonte die Oberbürgermeisterin in ihrer Eröffnungsrede.

Die Stadt der Träume wird lebendig

Am Samstag, 10. Februar 2024, waren dann alle Gelsenkirchenerinnen und Gelsenkirchener sowie Neugierige eingeladen, sich ein Bild davon zu machen, was in den Räumen am Rundhöfchen 6 in Zukunft passieren wird. An beiden Tagen gaben die Künstlerische Leiterin des MiR.LAB, Nora Krahl, und ihr Team spannende, überraschende und unterhaltsame Einblicke in die unterschiedlichen Forschungsfelder, nicht als theoretische Vorträge, sondern live erfahrbar und zum Erleben.

Unter dem Titel „Dream Machine“ wurde in den Räumen des MiR.LAB die Vorstellungskraft der Gäste angeregt, ein Teppich zum Klingen gebracht, entstanden mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz Traumorte in Gelsenkirchen, auch in einem imaginären Kino wurde die Stadt zum Thema.

Tanzen wie im Videospiel

Natürlich durften auch an diesem Tag Besucherinnen und Besucher selbst aktiv werden: In Zusammenarbeit mit MXR Storytelling wurde ein Workshop zum virtuellen Malen mit AR-Brillen angeboten. Tänzerinnen und Tänzer der MiR Dance Company führten in die Kunst des NPC-Moving (Non-Playable Character) ein, einem Trend auch in den sozialen Netzwerken, bei dem es darum geht, die spezifischen Bewegungsmuster im virtuellen Raum, beispielsweise in Videospielen, zu imitieren.

Im Rahmen des Eröffnungswochenendes des MiR.LAB wurde zudem ein Audiowalk vorgestellt, der das mehrjährige Projekt „Kulturkiosk“, das von Musiktheater im Revier und Consol Theater realisiert wurde, abschließt und gleichzeitig in die digitale Zukunft führt. Besucherinnen und Besucher konnten mit ihrem eigenen Handy Stationen in der Innenstadt zu durchlaufen, an denen sie im Gespräch mit der KI „Kai“ sich mit den Themen „Geld“, „Arbeit“ und „Glück“ auseinandersetzen und ihre Gedanken zur Stadt Gelsenkirchen teilen konnten. Ähnliche Aktionen sollen auch in Zukunft möglich sein.

Entwicklung wird begleitet und ausgewertet

Gefördert wird das Labor vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit dem NRW KULTURsekretariat im Rahmen des Förderprogramms NEUE WEGE. Durch die Förderung der Stadt Gelsenkirchen und die Unterstützung der Sparkasse Gelsenkirchen wird es als Teil des Musiktheaters im Revier (MiR) aufgebaut. Die Akademie für Theater und Digitalität in Dortmund begleitet das MiR.LAB bei seiner Entwicklung. Die Förderung für das in dieser Region einzigartige Forschungsprojekt in Gelsenkirchen läuft drei Jahre lang.

Foto: MiR.LAB

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