Stadtsparkasse Düsseldorf hält Kurs

Stürmische Zeiten – eine Vielzahl von Krisen belastet Menschen und Unternehmen. Die Kunden der Stadtsparkasse Düsseldorf suchen gerade jetzt den Rat der Finanzexperten.

Die Zahlen, die das öffentlich-rechtliche Finanzinstitut in seiner Bilanzpressekonferenz am 19. März in Düsseldorf vorlegte, zeigen eines deutlich: Sparkassenkunden, die die Empfehlungen der Bankspezialisten berücksichtigten, sind auch durch die wechselvollen Zeiten erfolgreich hindurchgegangen. Wechselvoll ist noch vorsichtig ausgedrückt. Von Polykrisen ist die Rede, wie Dr. Stefan Dahm, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse, bei der Präsentation der Bilanz deutlich machte. Die großen Krisen wie Ukraine-Krieg und der Konflikt im Nahen Osten wirken sich auf die Wirtschaft aus. Die Inflation kehrte zurück, die Zinsen stiegen in Folge, und die Konjunktur lahmt. 

„Als Sparkasse sehen wir gerade in solchen Zeiten unsere Aufgabe darin, für die Menschen da zu sein und unseren Privatkunden dabei zu helfen, ihr Vermögen zu bewahren, auf- und auszubauen“, sagte Dahm. Der Bestand in den Kundendepots belegt den Erfolg der Beratungstätigkeiten. Die Wertpapiere gewannen 2023 gegenüber dem Vorjahr insgesamt elf Prozent; das Gesamtvolumen stieg von 5,79 Milliarden Euro Ende 2022 auf 6,43 Milliarden Euro zum Ende des vergangenen Jahres. „Kunden, die investiert waren und durchgehalten haben, sahen erhebliche Wertzuwächse“, kommentierte Dahm diese Zahlen. „Das zeigt, wie wichtig eine gute Beratung ist.“ 

Nach einem schlechten Börsenjahr 2022 legten die Aktienmärkte im vergangenen Jahr deutlich zu, zugleich erlebten Anleihen aufgrund der Zinsentwicklung eine Renaissance. Doch derzeit stehen die Vorzeichen wieder auf ein Absinken der Zinsen. Das macht Aktien wieder attraktiver. Diese wechselvolle Entwicklung habe den Beratungsbedarf stark erhöht, stellte Dahm fest. Viele Kunden setzen derzeit auf Zinsanlagen wie Tages- oder Festgeld. Kurzfristige Lockangebote seien aber wenig sinnvoll, warnte der Finanzexperte. „Um einen realen Vermögenszuwachs zu erzielen, ist man mit kurzfristigen Anlagen nicht gut beraten.“ Es komme auf einen guten Mix verschiedener Anlageformen an. 

Dazu können auch Zinsprodukte gehören. Die Stadtsparkasse Düsseldorf verzeichnet hier den stärksten Zuwachs bei ihrem Produkt S-Flex, das kurzfristige Verfügbarkeit mit guten Konditionen verbindet. Es erwirtschaftet einen durchschnittlichen Ertrag von 2,571 Prozent im Jahr. Daher stieg das Volumen der Termineinlagen insgesamt fast um das dreifache (+ 276 Prozent) beziehungsweise um 1,25 Milliarden Euro auf 1,7 Milliarden Euro. Mit ihren Angeboten konnte die Stadtsparkasse Düsseldorf im gesamten Einlagengeschäft so trotz scharfen Wettbewerbs den zweithöchsten Stand innerhalb der vergangenen fünf Jahre erzielen. Die Kundeneinlagen insgesamt lagen Ende 2023 bei 11,8 Milliarden Euro, ein kleines Minus von 0,5 Prozent gegenüber dem Rekordjahr 2022. 

Das Kreditgeschäft spiegelt ebenfalls die dramatischen Entwicklungen der vergangenen Monate. Bauwillige und Wohnungsinteressenten mussten wegen der gestiegenen Zinsen und Kosten ihre Pläne zurückfahren. So halbierte sich im Baufinanzierungsgeschäft das Gesamtvolumen im Jahr 2023 um die Hälfte. Allerdings war 2022 auch ein Rekordjahr in diesem Segment. „Ich sehe nun Chancen, dass sich die Lage wieder ändert“, sagte Dahm. Sinkende Zinsen und Rückgänge bei den Immobilienpreisen machten Käufe wieder erschwinglicher. 

Auch Unternehmen spüren massiven Druck – bei ihnen belasten neben hohen Energiekosten auch der Fachkräftemangel, Lieferengpässe und steigende Preise die Geschäfte. So gingen bei der Stadtsparkasse Düsseldorf die Kreditzusagen an Unternehmen auf 935 Millionen Euro zurück, ein Minus von 37,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings habe es im Vergleichsjahr 2022 weit mehr Kreditzusagen geben als zuvor. Dahm signalisierte zudem, dass er mit einem neuerlichen Anstieg der Nachfrage nach gewerblichen Krediten rechnet: „Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere mittelständischen Kunden im laufenden Jahr wieder bestmöglich unterstützen können, um die Transformation in nachhaltige Geschäftsmodelle und damit auch die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit zu begleiten.“ Die Gesamtforderungen im Kreditgeschäft mit Firmen- und Privatkunden ging 2023 gegenüber dem Vorjahr leicht um 2,2 Prozent zurück auf 10,4 Milliarden Euro. 

Unterm Strich hat die Stadtsparkasse trotz des anspruchsvollen Umfelds ein gutes Jahresergebnis erzielt. Die Zinsanstiege wirkten sich auf den Zinsaufwand und -ertrag der Stadtsparkasse positiv aus. Der Zinsüberschuss verdoppelte sich gegenüber 2022 fast (plus 90,7 Prozent) auf 339,5 Millionen Euro. Der ordentliche Ertrag stieg um 6,4 Prozent beziehungsweise 6,5 Millionen Euro. So konnte die Stadtsparkasse Düsseldorf im vergangenen Jahr wieder eine stattliche Bürgerdividende, also ihre Zahlungen an die Stadt und an viele Projekte, erwirtschaften. 16 Millionen Euro wurden an die Stadt ausgeschüttet. Die Sparkasse zahlte rund vier Millionen Euro Gewerbesteuer, und 2,6 Millionen Euro gingen an rund 720 Projekte aus Bereichen wie Kunst, Kultur, Sport, Brauchtum und andere. 

Stadtsparkasse Düsseldorf nimmt Zukunft in den Blick

Fach- und Nachwuchskräfte werden gesucht, auch in der Finanzbranche. Die Stadtsparkasse Düsseldorf stellt sich durch die Ausbildung junger Mitarbeiter schon jetzt für die Zukunft gut auf. Im September des vergangenen Jahres haben 34 Auszubildende bei dem Institut angefangen. 

Ende des Jahres beschäftigte die Sparkasse insgesamt 85 junge Menschen in Ausbildung, davon fünf im dualen Studium. Dr. Stefan Dahm, Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse, sieht das Institut, das in seiner gesamten Tätigkeit dem Gemeinwohl verpflichtet ist, beim Wettbewerb um den Nachwuchs in einer vorteilhaften Position: „Wir bieten eine gute Ausbildung für sinnstiftende Tätigkeiten, das suchen junge Menschen“, sagte Dahm bei der Bilanzpressekonferenz am 19. März in Düsseldorf. 

Auch bei der Kundengewinnung nimmt die Stadtsparkasse Düsseldorf junge Menschen in den Blick. Im Oktober 2022 startete in der Zentrale an der Berliner Allee in Düsseldorf der „Smoney Hub“, ein Treffpunkt für Menschen zwischen 18 und 26 Jahren. Sie finden dort einen neuen, ihrem Lebensstil angepassten Zugang zu Finanzthemen. „Wir sind mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden“, sagte Privatkundenvorstand Dr. Michael Meyer. Die Zahlen sprechen für sich: 1300 Gesprächstermine und 110 Veranstaltungen, 3,3 Millionen Impressionen auf Instagram. „Unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten hat sich die Kundenbindung deutlich verbessert“, bilanziert Meyer.

Die Stadtsparkasse investiert darüber hinaus in die Geldautomaten-Infrastruktur. Vor allem der sicherheitstechnische Aufwand sei hoch, sagte Meyer und verwies auf die nach wie vor hohe Zahl von kriminellen Automatensprengungen. Die Stadtsparkasse Düsseldorf betreibt 150 Geldautomaten und damit das dichteste Netz von Banken in der Stadt. In die Filialen investiert das Institut ebenfalls laufend, wie Meyer beschrieb. In vier Filialen wurde bereits das Elektronische Life-Service-Angebot installiert, zuletzt in Düsseldorf-Oberbilk. In einer vom Kundenraum abgetrennten Box können Kunden per Bildschirm mit Mitarbeitern kommunizieren. Die Oberbilker Filiale wurde zudem in einem neuen Design gestaltet, das Vorbild auch für andere Filialerneuerungen ist. „Wir gehen davon aus, dass wir auch künftig ein starkes Filialnetz brauchen, und werden deshalb hier weiter investieren“, sagte Meyer.

Für die Sparkassenmitarbeiter in der Zentrale an der Berliner Allee in Düsseldorf fängt ebenfalls eine neue Zukunft an. Das Institut setzt ein New-Work-Konzept um, das den veränderten Arbeitsbedingungen Rechnung trägt, wie Vorstandsmitglied Michael Röttgen erläuterte. Homeoffice ist mittlerweile auch bei der Sparkasse eine Selbstverständlichkeit. „Wir wollen die Arbeitsplätze im Büro so gestalten, dass die Mitarbeiter gerne kommen.“ Das Institut investiert in den kommenden zwei Jahren rund neun Millionen Euro in die Umgestaltung. Dazu gehört zum Beispiel, dass sich die Mitarbeiter einer Abteilung zu Meetings versammeln können unabhängig davon, ob sie im Büro oder auswärts arbeiten. 

Das Firmenkundengeschäft stellt sich ebenfalls auf eine neue Zukunft ein. Vorstandsmitglied Henrietta Six erklärte den Omnikanal-Ansatz für Unternehmer, der im Privatkundengeschäft bereits etabliert ist. Auch für Firmenkunden baut die Sparkasse ihre Kommunikationskanäle aus. Firmenchefs und -mitarbeiter können ihre Berater künftig über viele Wege erreichen: im Businesscenter, telefonisch oder über neue Angebote in der Sparkassen-App. In der inhaltlichen Beratung wird die Stadtsparkasse Düsseldorf die Transformation im Mittelstand „intensiv begleiten und unterstützen“, sagte Six weiter. Die Berater thematisieren in ihren Gesprächen mit den Kunden die Herausforderungen durch Klimawandel, Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Fachkräftemangel. „Wir begleiten die Kunden, wollen sie verstehen, ihnen passgenaue Lösungen bieten und für sie ein starker Partner sein“, sagte Henrietta Six. Dazu gehöre auch das Netzwerk der Sparkasse – Kunden profitieren von Kontakten zu Experten verschiedener Bereiche, etwa Steuerberater.

Die Finanzexpertin hat zudem das Thema Female Finance im Blick, das weiter vorangetrieben werden soll. Noch immer verdienen Frauen im Schnitt weniger als Männer, kümmern sich weniger um Finanzen. Damit sich das ändert, wird die Stadtsparkasse Frauen mit vielfältigen Angeboten beraten und unterstützen. Dazu gehören ein neuer Internetauftritt, der gerade geplant wird, ein Angebot von Veranstaltungen und Workshops sowie Podcasts und Webinare. 

nicht kopierbar!