„Aufruhr“ im Grillo-Theater – Eine spektakuläre Inszenierung feiert Premiere

Multimedial und einzigartig: In „Aufruhr“ werden die Zuschauer und Zuschauerinnen Teil eines politischen Prozesses.

Zehn Leinwände, zwei Bühnen und mittendrin die Zuschauer und Zuschauerinnen auf einem Drehstuhl. In der neuen Inszenierung „Aufruhr“ im Grillo Theater ist vieles anders als sonst. Alles dreht sich um Essens Oberbürgermeister Kühn, gespielt von Stefan Migge, der gemeinsam mit Investorin van Velt (Janina Sachau) und Bauunternehmerin Haussmann (Laura Sundermann) das Megaprojekt „Essen 5.0“ im Essener Norden plant. Denn der Bürgermeister sorgt sich um die Zukunft seiner Stadt. Sie soll digitaler, ökologischer und urbaner werden. Und der Essener Norden passt in diese Vision nicht hinein. Mit falschen Versprechungen und unethischen Methoden sollen die Bewohner und Bewohnerinnen des Essener Nordens aus ihren Wohnungen getrieben werden. Wenn es sein muss, mit Polizeigewalt und Zwangsräumungen.

„Es war eine geniale Vorstellung. Absolut beeindruckend, besonders visuell. Ein großartiges Ensemble spielte äußerst intensiv. Ohne Schwächen – teils laut schreiend – manchmal bis fast zur Erschöpfung. Unentwegt emotional. Und am Ende: wurde ich sehr nachdenklich. Eine Aufführung, die mich sehr bewegte“, schwärmt Michael Wirtz nach der Aufführung. Er war am Samstag nach der Premiere als Gast bei der Vorstellung aber auch selbst in dem Stück auf der Leinwand vertreten. Denn gedreht wurde auch in der Essener Innenstadt. Immer wieder vermischt sich Bühnenschauspiel mit Videoszenen auf den Leinwänden. Auf den riesigen Leinwänden rings um den rechteckigen Saal wechseln die Darsteller und Darstellerinnen zwischen den vorproduzierten Videoaufnahmen und der Bühne. „So kann man sich so gut wie nie zuvor in die verschiedenen Perspektiven der Charaktere versetzten“, erinnert sich Wirtz.

Bildcredit: Birgit Hupfeld

Durch das akustische und visuelle Zusammenspiel ergibt sich ein einzigartiges Theatererlebnis. Über drei Stunden und zwei Pausen hinweg fliegt man in „Aufruhr“ in einem enormen Tempo durch das Erzählte. In Anlehnung an den Ruhraufstand 1920 haben Christine Lang, Volker Lösch und Ulf Schmidt eine Geschichte geschrieben, die den Bogen vom historischen Vorgestern ins utopische Morgen spannt und ein noch nie dagewesenes Theatererlebnis geschaffen.  

Im Januar gibt es weitere Termine, um das Stück zu erleben. Am 6.01., 7.01., 21.01. und 22.01., jeweils um 19 Uhr. Kartenreservierung geht telefonisch unter 0201-8122200. Mehr Infos gibt es hier.

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