Gleitschirmfliegen im Schmallenberger Sauerland – Interview mit Stefan Tillmann

Das Schmallenberger Sauerland eignet sich hervorragend zum Gleitschirmfliegen. Es ist berühmt für seine weite Berglandschaft mit den vielen Höhenzügen. Genau diese Hänge braucht es zum Gleitschirmfliegen. Oben an den Startplätzen in Wenholthausen oder Saalhausen drehen die Hobbypiloten ihre Gleitschirme in den Wind und nehmen Anlauf. Wenige Schritte nur und schon sind sie in der Luft – der guten Thermik sei Dank. Die guten Voraussetzungen im Sauerland sind bei Gleitschirmfliegern beliebt. Ebenso die zahlreichen Start- und Landeplätze, die von verschiedenen Vereinen, zum Beispiel dem Verein „SauerlandAIR Drachen- und Gleitschirmflieger e. V.“, gepflegt werden. Bei ihnen können sich Gleitschirmflieger auch das günstige Tagesticket einfach per Klick herunterladen.

Einer der oft die Berge des Schmallenberger Sauerlands nutzt ist Stefan Tillmann. Er ist seit über 30 Jahren begeisterter Flieger. Besonders gern fliegt er in seiner Heimat – dem Schmallenberger Sauerland. Warum die Region ein echter Geheimtipp für Gleitschirmflieger ist, verrät der Hobbypilot im Interview.

Herr Tillmann, Sie kommen aus Eslohe und wohnen dort nach wie vor. Die Gegend kennen Sie also wie Ihre Westentasche. Schon seit 1984 fliegen Sie und reisen dafür auch in die Alpen. Was macht das Sauerland für Sie so besonders?

Das Fliegen im Sauerland ist so herrlich unkompliziert! Wir haben viele Start- und Landeplätze, die man gut erreichen kann. Selbst zu Fuß kann ich per „hike & fly“ einfach mit meinem Rucksack vom Landeplatz hoch zum Startplatz wandern. Das sind meistens nur um die zwei Kilometer. Das bedeutet: Ich kann an einem Tag so oft fliegen, wie ich will. In den Alpen ist das ganz anders. Die Zugänge zu den Startplätzen sind reglementiert. Man kommt nur mit bestimmten Bussen hin, die nur zu festgelegten Zeiten fahren. Oben am Startplatz ist es dann oft total überfüllt. Und nach dem Flug kann ich nicht mal eben zum Startplatz zurückkehren, um erneut abzuheben. Das ist viel zu umständlich.

Wie würden Sie Ihre Gefühle beim Fliegen beschreiben?

Das ist einfach großartig! Ich war noch ein ganz junger Kerl, als ich meinen ersten Flugschein gemacht habe. Ich hatte zuvor einen Beitrag über Elmar Müller im Fernsehen gesehen, der die erste Flugschule im Sauerland gegründet hat. Da wollte ich das unbedingt ausprobieren. Als ich dann zum ersten Mal am Hang stand und nach ein paar Schritten plötzlich aus eigener Kraft abhob – das war unbeschreiblich. Dieses Gefühl lässt dich nie wieder los.

Haben Sie einen Lieblingsort, von dem aus Sie besonders gern starten?

Die Auswahl im Sauerland ist wirklich groß. Wir haben einige Vereine in der Region, die Start- und Landeplätze pflegen. Weil wir so viele Berge haben, findet man immer den passenden Hang für die Windrichtung. Meine Lieblingsplätze sind Saalhausen und Wenholthausen. Hier ist die Thermik oft sehr gut und es ist nie überfüllt.

Was empfehlen Sie Menschen, die noch nie im Sauerland geflogen sind oder vielleicht überhaupt noch nie in einem Gleitschirm saßen?

Kommt her und probiert es aus! Das Gute am Sauerland ist ja, dass es nah ist. Das heißt, ich kann auch Fliegen, wenn ich nur einen Tag Zeit habe. Ich muss nicht erst auf den nächsten Urlaub warten. Außerdem sind die Windbedingungen hier nicht so extrem. Ich kann also sehr schön weit und lange fliegen, muss aber keine größeren Schwierigkeiten fürchten. Tandemflüge bieten die Vereine meistens auch an. So kann man das Gleitschirmfliegen erst einmal ausprobieren.

Wo finde ich als Interessent denn alle Infos, die ich brauche?

Am besten wendet man sich an den Schmallenberger Sauerland Tourismus oder die Vereine vor Ort. Die Vereine verkaufen online die Tagestickets für die Flugplätze und können über Tandemflüge oder Ausbildungskurse informieren. Meistens gibt es dort auch einen Link zu den aktuellen Wetterbedingungen. Damit hat man eigentlich alles, was man braucht, und das Abenteuer kann losgehen!

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